Maria von Magdala kam zu den Jüngern und verkündete ihnen: Ich habe den Herrn gesehen. Und sie berichtete, was er ihr gesagt hatte.
Johannesevangelium 20,18. Den Spruch im Kontext ansehen
Ach, da sind Sie. Ich sehe sie. Sehen ist für uns so wichtig. Bis zu 80% aller Eindrücke nehmen wir mit der menschlichen Kamera wahr. Und deswegen ist das Auge unser wichtigstes Sinnesorgan. In Johannes 20 wird uns die Geschichte von Maria von Magdala erzählt, die von sieben bösen Geistern geknechtet und geplagt war. Aber dann lernt sie Jesus kennen. Er hat sie befreit.
Er hat sie aus der sozialen Isolation hin zur Gemeinschaft mit ihm und mit anderen Menschen geführt. Maria von Magdala war so froh, überwältigt über ihr neues Leben durch Jesus, dass sie nichts anderes mehr tun konnte oder wollte, als Jesus nachzufolgen. Ihm zu dienen mit dem, was sie hatte und was sie konnte. Sie wusste, was sie an ihrem Jesus hatte. Und sie wusste, dass sie nie wieder ohne ihn leben wollte.
Und dann wird ihr liebgewonnene Meister gekreuzigt. Ausgerechnet der Mann, der ihr und so vielen Menschen geholfen hatte. Ihr Herz zerbricht. Fassungslos weint sie vor dem leeren Grab, wo man ihn bestattet hatte. Und dann ist plötzlich Jesus wieder da und ruft sie bei ihrem Namen: Maria. Auf einmal ist alles wieder gut. Ihr Meister ist gar nicht tot. Er ist auferstanden. Er lebt.
Das Leben kann jetzt wieder weitergehen. Wie mit Flügeln, voller Freude fliegt sie in die Stadt und erzählt allen, was sie gesehen hat. Mit einfachen Worten. Mit ihren Worten sagt sie: „Ich habe den Herrn gesehen“. Sie hat den gefunden und gesehen, der ihre Tränen getrocknet hat, der ihren Kummer gestillt hat. Und er wird immer für sie da sein. Immer, auch für uns.
Doris Schulte, Buchautorin und Referentin
Hinweis: dieser Beitrag ist den Seiten von Compassion.de entnommen.