Gruss der Gemeindekoordination – Oktober 2022

Erntedank feiern wir am kommenden Sonntag.
In den letzten Tagen wurde ich mit Äpfeln und Trauben wunderbar beschenkt – vor mir heute eine Früchteschale, die mich zum Nachdenken anregt.
Die Aufforderung Jesu, Frucht zu bringen, wird nur der richtig verstehen, der einen Blick in die Natur wirft.
Um Frucht zu bringen, bedarf es vorher einer langen Zeit des Wachsens und der Entwicklung. Selbst wenn Früchte so süss und knackig sind, gibt es immer noch schlechte und gute Jahre, kann es zu viel oder zu wenig Regen, zu viel oder zu wenig Sonne geben, Frost kann die Blüten erfrieren lassen, Hagel die jungen Früchte zerschlagen. Es bedarf der Ruhezeiten, in denen sich die Kraft in den Wurzeln der Bäume und Weinstöcken sammeln kann, um zu ihrer Zeit auszutreiben, zu blühen, Frucht anzusetzen, zu wachsen und zu reifen, schliesslich Frucht zu bringen und sich wieder zurückzuziehen. In diesem Sommer hat die Sonne nicht gefehlt und es gibt reichlich süsses Obst. Hier geht es nicht um eine standardisierte Leistung, sondern darum sich in einen Rhythmus des Lebens hineinzugeben.
Wir leben immer noch in einem sehr reichen Land. Wir haben alles im Überfluss, obwohl sich immer weniger Menschen alles leisten können. Wer alles selbstverständlich einstuft, stolpert in die Unzufriedenheit. Darum ist das Fest «Erntedank» so wichtig und könnte auch auf diese Weise übersetzt werden:

«Erntedank»

Erkennen, wie viele gute und wertvolle Erfahrungen ich machen durfte.
Ruhig werden und sehen, wie viel mir geschenkt worden ist. Nachdenken über das, was mir wirklich wichtig ist im Leben.
Tief in mir Dankbarkeit spüren.
Ehrlich mit mir und anderen sein.
Danke sagen, allen die mir Gutes getan haben.
Auch an die Menschen denken, denen es nicht so gut geht und denen ich Gutes tun kann.
Neu den Blick öffnen, für das, was kommen mag.
Kleine Wunder wahrnehmen und tief im Herzen bewahren.

(Quelle unbekannt)

Mit unseren herzlichen Segensgrüssen in den Monat Oktober,

Ihre Silvia Meier und Ulrike Teigeler

Veröffentlicht in Editorial Boni-Nachrichten.