Liebe Gemeindemitglieder,
In diesem Jahr steht die ökumenische Sommerkirche unter dem Thema „Wasser“. An den Sonntagen im Juli und August spielt dieses kostbare Gut, dieser Schatz in den Gottesdiensten eine wichtige Rolle.
«Das Wasser ist Leben, und ohne Wasser besteht kein Leben. Und vom Leben zu sprechen heißt, von Gott zu sprechen, Ausgangspunkt und Quelle des Lebens, und auch unser christliches Leben beginnt im Zeichen des Wassers, mit der Taufe.» Papst Franziskus
Wir sind in unseren Breiten mit Wasser verwöhnt und jeder schätzt die Trinkwasserqualität unserer Seen. Gerade in einem so heißen Sommer weiss ein jeder von uns die Abkühlung und den Sprung ins kühle Nass zu schätzen. Gleichzeitig kennen wir auch die Gewalt der ungestümen Wasserwogen, wenn mit Unwettern über weite Landstriche Verwüstungen hereinbrechen und das köstliche Nass plötzlich als Naturgewalt Muren auslösen kann oder gar als Tsunami Küstengebiete weit bis ins Landesinnere hinein bis zur Unkenntlichkeit verwüstet. Bilder, die fast an die Urflut erinnern und uns schon zum Nachdenken anregen, ob das alles nur unvermeidbare Naturgewalt ist oder ob wir das auch als Mahnung für unser eigenes Handeln gelten lassen können. Ein respektvoller Umgang mit Wasser ist auf jeden Fall das Gebot der Stunde.
Die Bibel erzählt uns die Geschichte von der grossen Flut schon in ihren ersten Kapiteln. 40 Tage und 40 Nächte Regen. Eine Klimakatastrophe als Urgeschichte der Menschheit. Das Verhältnis zwischen Mensch und Natur ist von Anfang an nicht ungetrübt. Aber Noah und seine rettende Arche können uns daran erinnern:
Der Mensch hat den Auftrag bekommen, die Schöpfung zu bewahren und sie vor der Zerstörung zu retten. Gott hat uns diesen Planeten Erde anvertraut. Wenn wir wollen, dass auch zukünftige Generationen Orte am Wasser als Orte des Friedens und der Ruhe erleben können, ist es höchste Zeit, dass jede und jeder einen Beitrag leistet. Die Verantwortung für die Bewahrung der Schöpfung kann uns niemand abnehmen.
In der Umweltenzyklika «Laudato si» hat Papst Franziskus nicht nur den Katholiken in Erinnerung gerufen, wie wichtig die Bewahrung der Schöpfung und der verantwortungsvolle Umgang mit der Umwelt für die gesamte Weltbevölkerung ist. Der Klimawandel ist für Franziskus ein wissenschaftlich belegtes Faktum; der Wassermangel ein zentrales Thema, für das er deutliche Worte findet: «Der Zugang zu sicherem Trinkwasser ist ein grundlegendes, fundamentales und allgemeines Menschenrecht, weil es für das Überleben der Menschen ausschlaggebend und daher die Bedingung für die Ausübung der anderen Menschenrechte ist.»
Wasser – ein Schatz, der allen gehört.
Mit herzlichen Segensgrüssen in den Sommer
Ihre Silvia Meier und Ulrike Teigeler