Liebe Gemeindemitglieder,
In dieser Zeit gehen wir immer wieder an Kastanienbäumen vorbei und in diesem Jahr kommen sie mir grösser und reifer vor. Und wenn die erste Kastanie fällt, ist das ein Zeichen: Der Sommer ist vorbei. Ich liebe diese wunderbaren Früchte. Es fällt mir schwer, sie liegenzulassen, in jeder Jackentasche findet sich eine, und sie liegen als Herbstgruss auf meinem Tisch. So stachelig ist die Hülle, so glatt die Schale. Keine ist wie die andere, jede hat ihre individuelle Form. Ich behalte sie und nehme sie gerne in meine Hand, den Herbst hindurch. Sie erinnert mich an das Gedicht:
„Den Herbst begrüssen in mir, voll Dankbarkeit die reiche Ernte feiern, das Wachstum liegt nie in unseren Händen, weil es geheimnisvoll und unberechenbar bleibt.
Den Herbst begrüssen in mir, die heilsame Farbenpracht geniessen, die von der Fülle des Lebens erzählt und zugleich zur Kunst des Sterbens einlädt.
Den Herbst begrüssen mit dir, aufmerksam den Blick nach innen richten, gemeinsames Wachsen und Reifen annehmen, damit auch Verschiedenheit sein darf.
Den Herbst feiern in Gemeinschaft, Brot und Wein als Ursymbole erkennen, die zur Gastfreundschaft bewegen und kreative Erntedankfeste feiern.“
Die Wunder der Schöpfung werden in der Bibel immer wieder besungen. Menschen freuen sich an der Natur und verstehen sie als Geschenk Gottes. Es tut gut ein Auge dafür zu haben, sich zu freuen an einer Muschel, einer Blüte, einer Kastanie.
Mit herzlichen Segensgrüssen in den Monat Oktober
Ihre Silvia Meier, Gemeindeleiterin